Kursinfo
Der Zertifikatskurs Deutsch als Fremdsprache/Deutsch als Zweitsprache (DaF/DaZ) vermittelt Kenntnisse und Fähigkeiten in der Gestaltung und Durchführung mehrsprachlicher Bildungsprozesse unter Berücksichtigung interkultureller Aspekte und in Bezug auf sprachdidaktische Grundlagen. Das Lehren und Lernen in heterogenen Gruppen und die Analyse von Rahmenbedingungen dieser Bildungsprozesse sind weitere Bestandteile des Kurses.
Warum ist Sprachförderung ein zentrales Thema?
„Sprache lernen? Kann man das nicht nebenbei?“ Oft scheint es, als sei Sprachförderung lediglich eine Sache der Vokabeln und Grammatik. Doch Sprache ist weit mehr: Sie ist der Schlüssel zu Bildung, beruflichem Erfolg und sozialen Teilhabe. Egal ob Schüler:in oder Erwachsene:r – Sprachförderung begleitet Lernenden dabei, ihre Potenziale zu entfalten und neue Chancen zu nuten. Warum sollte Sprachförderung für Lehrkräfte und pädagogische Fachkräfte eine zentrale Rolle spielen?
Sprache begegnet uns in allen Bereichen des Alltags, ob in der Schule, im Beruf oder im sozialen Umfeld:
- Wenn Gedanken in Worte gefasst werden müssen,
- wenn fachliche Konzepte verstanden werden sollen,
- wenn Kommunikation (in Pausen, Gruppenarbeiten oder Projekten …) stattfindet.
Und für die Lehrkräfte?
Auch hier ist Sprache das zentrale Werkzeug: Als Lehrkraft zu arbeiten, bedeutet nicht nur, Wissen zu vermitteln. Es bedeutet auch, eine Vielzahl an sprachlichen und kommunikativen Rollen auszufüllen: von der unterrichtenden bis zur beratenden, von der ermutigenden bis zur erklärenden Rolle. Lehrkräfte sind nicht nur Pädagog:innen, sondern auch Sprachvorbilder und Wegbereiter:innen für den sprachlichen und sozialen Erfolg ihrer Schüler:innen oder Teilnehmenden.
Die Lehrkraft als Sprachförderer
Als Lehrkraft unterstützen Sie Ihre Lernenden auf vielfältige Weise:
- Sie helfen ihnen, in Sprache zu denken und sich in Sprache auszudrücken.
- Sie fördern den Sprachgebrauch in unterschiedlichen Kontexten – vom Alltag bis hin zu fachlichen Begriffen.
- Sie schaffen eine sprachlich inklusive Lernumgebung, in der alle Stimmen Gehör finden.
Warum „Sprachförderung“ als Werkzeug?
Sprachförderung ist mehr als ein Unterrichtsinhalt – sie ist ein Werkzeug, um Lernenden auf ihrem sprachlichen Entwicklungsweg zu begleiten. Dies bedeutet, Potenziale zu erkennen, den Sprachgebraucht gezielt zu fördern und Räume zu schaffen, in denen Sprache sich entfalten kann.
Sprachförderung hilft dabei, das Lernen zu reflektieren und zu interpretieren, wie Sprache das Denken beeinflusst. Sie schafft neue Möglichkeiten für den Unterricht – vom Aufbau eines sicheren Sprachgefühls bis zur kritischen Auseinandersetzung mit Fachtexten. Digitale Medien und interkulturelle Ansätze eröffnen dabei zusätzliche Lernchancen.
Natürlich können Sie eine gute Lehrkraft sein, ohne sich intensiv mit Sprachförderung beschäftigt zu haben. Vielleicht kann jedoch die Sprachförderung Ihnen einen weiteren Blickwinkel auf Ihr Handeln als Lehrkraft eröffnen – eine Möglichkeit, den Unterricht so zu gestalten, dass Sprache nicht nur Mittel zum Zweck ist, sondern das Lern- und Lebenspotenzial aller Lernenden freisetzt.
Unsere Mission:
Sprachförderung als Werkzeug zu nutzen, um Lernräume für Lernenden in unterschiedlichen Bereichen zu gestalten. Wir möchten Lehrkräfte und Fachkräfte unterstützen, Sprachräume zu eröffnen und Sprachpotenziale gezielt zu fördern.
Welche konkreten Werkzeuge unterstützen Sie dabei?
- Visualisierungen: Mindmaps, Diagramme und Bildkarten erleichtern das Verstehen und die Sprachproduktion.
- Sprachsensitive Aufgaben: Offene Fragen, Satzanfänge oder Schreibrahmen fördern den Ausdruck in der Zielsprache.
- Digitale Medien: Tools wie Lern-Apps (z. B. Duolingo, Quizlet), KI-gestützte Plattformen (z. B. ChatGPT) oder digitale Whiteboards ermöglichen individuelles und flexibles Lernen.
- Interaktive Methoden: Partner- und Gruppenarbeiten regen zur Kommunikation an und fördern die Sprachpraxis.
- Sprachförderliche Lernumgebungen: Klare Anweisungen, Wiederholungen und sprachliche Unterstützung machen den Unterricht inklusiver.
- Und viel Weiteres …. (mehr davon im Zertifikatskurs DaF/DaZ)
Ein paar Literaturhinweise:
Brinitzer, M., Hantschel, H.-J., Kroemer, S., Möller-Frorath, M., & Ros, L. (2016). DaF unterrichten: Basiswissen Didaktik - Deutsch als Fremd- und Zweitsprache. Buch + Online (Neuauflage). Klett Sprachen GmbH.
Krifka, M., Blaszczak, Johanna: Leßmöllmann, Annette, Meinunger, André: Stiebels, Barbara, & Tracy, Rosemarie, Truckenbrodt, Hubert (Hrsg.). (2014). Das mehrsprachige Klassenzimmer: Über die Muttersprachen unserer Schüler. Springer VS.
Müller, S., & Müller, M. (2023). Digital unterrichten - Klasse 5-10: Apps & Co. im Deutschunterricht/ Schwerpunkt Sprachförderung und DaZ - Fertige Stundenentwürfe - Kopiervorlagen. Cornelsen Pädagogik.
Ziel ist es, eine Qualifikation für die gezielte Vermittlung von Sprachkompetenz im Fach Deutsch auf der Basis einer breiten wissenschaftlichen Fundierung zu erwerben. Er vermittelt solide wissenschaftliche Grundlagen im Bereich der didaktischen Konzeption des Zweitspracherwerbs und dessen methodischen Aspekte, im Bereich Sprachbewusstheit sowie lernerbezogene Zugänge zu linguistischen und literarischen Gegenständen und vieles mehr.
Der Zertifikatskurs richtet sich an Interessierte, die mit Personen arbeiten, welche Deutsch als Fremdsprache oder Deutsch als Zweitsprache sprechen, vor allem:
- Lehrkräfte für Integrationskurse des BAMF
- Lehrkräfte in sprachlich heterogenen Klassen
- Sprachförderkraft an Schulen (im In- und Ausland)
- Multiplikator:innen für DaZ
Der Hochschulzertifikatskurs erstreckt sich über zwei Semester und setzt sich aus Präsenz-Lehrveranstaltungen mit E-Learning-Elemente zusammen. Dies bietet eine Flexibilität, die ein Studium neben dem Beruf ermöglicht.
Die Präsenz-Lehrveranstaltungen finden in der Regel als Kompaktveranstaltungen freitags von 15:00 Uhr bis 19:15 und samstags von 9:00 Uhr bis 16:30 Uhr statt.
Voraussetzung für die Zulassung zu unserem Kurs ist ein Hochschulabschluss und/oder ein adäquater, durch das BAMF, anerkannter Abschluss.
Wurde die Hochschulzugangsberechtigung und der Hochschulabschluss in einem nicht deutschsprachigen Land erworben, ist ein Nachweis von Deutschkenntnissen auf C1- Sprachniveau durch eine vom BAMF aner- kannte Stelle entsprechend der Liste der vom BAMF anerkannten C1-Nachweise zu erbringen.
Mit der Zulassung verpflichten sich die Teilnehmenden
des Zertifikatskurses zur regelmäßigen Anwesenheit während der
Präsenzphasen und zur Bearbeitung der praxisbezogenen,
seminarbegleitenden Aufgaben.
Wenn Sie die Zulassung als Lehrkraft für Integrationskurse beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) anstreben, beantragen Sie dort bitte vor Anmeldung zum Kurs die Zulassung als Lehrkraft. Sie erhalten dann eine Mitteilung vom BAMF, ob Sie die Voraussetzungen erfüllen, dass Sie nach Teilnahme an einer Zusatzqualifikation zugelassen werden. Unser Kurs ist als Zusatzqualifizierung anerkannt ( Liste der einschlägig anerkannten (Hochschul)-Zertifikate DaF/DaZ ). In diesem Fall besteht auch die Möglichkeit der Rückerstattung eines Teils der Kurskosten durch das BAMF - nähere Informationen unter Förderung
Nach erfolgreicher Teilnahme wird mit einem Zertifikat Diploma of Advanced Studies (DAS) abgeschlossen (30 ECTS). Der Kurs ist in die „Liste der einschlägig anerkannten Zertifikate“ des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) aufgenommen und ist vom BAMF als Zusatzqualifizierung anerkannt, um als Lehrkraft in Integrationskursen zugelassen werden zu können, vorausgesetzt die weiteren Voraussetzungen für die Zulassung erfüllt sind.
Es besteht die Möglichkeit einer Rückerstattung Teil der Kosten für den Zertifikatskurs DaF/DaZ, wenn bereits vor Beginn des Kurses ein Antrag beim BAMF auf Zulassung als Lehrkraft in Integrationskursen freier Träger gestellt wird.
Hier finden Sie weitere Informationen (unter Kostenerstattung):
BAMF Informationen zur Zulassung von Lehrkräften im Integrationskurs